- Lebensraum und Vorkommen:
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- Die Schleiereule lebt als Kulturfolger in enger Nachbarschaft zum Menschen.
- Zur Jagd auf Feldmäuse braucht sie offene Kulturlandschaften, bevorzugt Dauergrünlandflächen.
- Sie meidet Gebiete, in denen an mehr als 40 Tagen Schnee liegt.
- Die Schleiereule kommt als Standvogel in Europa nordwärts bis nach Dänemark und Nordengland vor.
- Fortpflanzung:
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- Die Schleiereule lebt meist in Dauerehe.
- Sie brütet in Gebäuden in ruhigen, dunklen Nischen, wie in Dachböden, Scheunen, Kirchtürmen und Ruinenund auch in Baumhöhlen.
- Auch Nistkästen werden in Gebäuden sehr gern angenommen.
- Nach Beginn der Balz im März werden im April/Mai, nachdem das Weibchen den Nistplatz ausgewählt hat, 3 - 12 länglich-ovale Eier gelegt.
- Alle 1 bis 2 Tage legt das Weibchen ein Ei, beginnt aber bereits nach dem 1. Ei mit dem Brüten.
- Als Nestunterlage dient dafür oft nur eine Schicht von zerbissenen Gewöllen.
- Während dieser Zeit wird das Weibchen vom Männchen mit Nahrung versorgt.
- In Jahren mit schlechtem Mäuseangebot wird entweder gar nicht gebrütet, oder die Eierzahl ist sehr gering.
- Reicht während der Brutzeit für das Weibchen die Menge von 2 bis 4 Mäusen pro Nacht aus, so muß das Männchen nach dem Schlupf der Jungen bis zu 20 Mäuse in der Nacht erbeuten.
- Nach einer Brutdauer von 30 - 34 Tagen, in welcher nur das Weibchen allein brütet, folgt eine Nestlingszeit von 60 - 70 Tagen.
- Das Weibchen muß in dieser Zeit die nackten Jungen wärmen und ist an das Nest gebunden.
- Wenn die Jungen im Alter von 15 Tagen bereits kleine Beute ganz verschlucken können, geht auch das Weibchen auf Jagd. Die
- Jungen werden dann bis zum Alter von 70 Tagen gefüttert, bis sie flügge werden.
- Mit etwa 9 Wochen sind die Jungen flügge.
- Danach halten sie sich noch einige Zeit im Revier der Eltern auf, bis sie vertrieben werden.
- In guten Mäusejahren findet ab Ende Mai eine zweite Brut statt.
- Dann können auch sogenannte Schachtelbruten auftreten, bei denen das Männchen noch die Jungen füttert und das Weibchen bereits die Eier der 3. Brut ausbrütet.
- Nahrung:
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- Vögel nehmen nur einen geringen Teil des Nahrungsspektrums ein. Das Schicksal der Schleiereule ist eng mit dem ihrer Hauptbeute, den Kleinsäugern und allen voran mit der Feldmaus (Microtus agrestis) verknüpft.
Neben Mäusen (Hasel-, Erd-, Wald-,Scher- und Zwergmaus) und Ratten werden aber auch Spitzmäuse (Wald-, Feld- und Haus-), Maulwürfe, Frösche, Vögel sowie Insekten während der nächtlichen Beutezüge ergriffen.
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- Die Beutetiere haben dabei ein bevorzugtes Gewicht von 5 bis 30 g, wobei die Höchstgrenze zum Tragen bei 200 g liegt.
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- Der Nahrungsbedarf liegt bei 70 bis 104 g, wobei 10 % als unverdauliche Reste in Form von Gewöllen ausgeschieden werden.
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- Im Gegensatz zu anderen Eulenarten würgen die Schleiereulen ihre Gewölle einmal am Tag an bestimmten Plätzen aus, die geschützt und trocken sein müssen (z. B. auf Dachböden, Baumspalten usw.).
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- Die Gewölle unterscheiden sich von denen der anderen Eulen. Sie sind glänzend schwarz, wurstförmig, an beiden Enden abgerundet und ca.von der Größe eines Männerdaumens.
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- Nach einigen Tagen werden die Gewölle dann matt schwarz. Die Größe der Gewölle richtet sich aber stark nach der Konstitution des jeweiligen Vogels.
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- Schleiereulen kehren regelmäßig im Winter an Orte zurück, in denen sie auch bei strenger Kälte Mäuse erbeuten können. Die Eulen können im Winter nur bei bis zu maximal 8 cm Schneedeckenstärke die darunter befindlichen Mäuse hören.
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- Gefährdung:
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- Eine Schleiereule kann in der freien Wildbahn bis 22 Jahre alt werden. Stärkere Bestandsschwankungen entstehen bei der Schleiereule durch Nahrungsmangel infolge extremer Schwankungen der Feldmausbestände sowie durch harte, schneereiche Winter.
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- Die Eulen verhungern dann schnell, sodass teilweise nur 10 % der Schleiereulenpopulation überleben.
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- Durch Abnahme der Brutgelegenheiten infolge von Modernisierung von Kirchtürmen und Scheunen und damit verbundenem Schliessen der Einfluglöcher, ist die Schleiereule im Bestand gefährdet.
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- Auch die nachhaltige Landwirtschaft wirkt sich negativ auf den Bestand der Schleiereulen aus.
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- Durch Trennung von Ackerbau- und Grünlandflächen, durch vermehrten Maisanbau sowie als Folge der Flurbereinigung kommt es zu einer Nahrungsverknappung für die Schleiereulen, die stark vom Feldmausvorkommen abhängig sind.
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- Eine weitere Ursache für den Rückgang der Schleiereule sind Unfälle an Strommasten sowie im Strassen- und Schienenverkehr.
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- Wissenswertes:
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- Die Schleiereule trägt treffende Beinamen, die sich auf
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- Vorkommen,
- Aussehen oder
- Stimme
- beziehen.
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- Sie wird im Volksmund als
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- Kircheule,
- Turmeule,
- Herzeule oder
- Schnarcheule
- bezeichnet.
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- Im Volksglauben galt sie früher als Hexen- und Teufelsvogel, der
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- Feuer,
- Blitzschlag und
- Tod
- verkündete. Um sich davor zu schützen, wurde die "Feuer- und Flammeneule" noch bis ins 20. Jahrhundert mit ausgebreiteten Flügeln an Scheunen- und Hoftore genagelt.
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- Gleichzeitig sollte die tote Eule so das Hausgeflügel vor dem Zugriff des Habichts oder anderer Tiere bewahren.
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- Das Phänomen der Irrlichter:
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- Es ist bekannt, dass Schleiereulen öfters „geisterhaft glühen".
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- Diese Irrlichter sorgten schon oft für Verwirrung bei den Beobachtern dieser Erscheinung.
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- Jetzt konnte geklärt werden, dass es sich um das Mycelium des Pilzes Armillaria mellea handelt. Dieses gibt Licht ab. Die Eulen fressen diesen Pilz von verrottenden Bäumen ab.
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- Der Supersinn der Eulen:
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- Abgesehen davon, daß die Sehschärfe des Eulenauges die des Menschen bei weitem übertrifft, ist die Nacht ihr bevorzugte Medium. Sie kann bei geringen Lichtmengen auf Sichtjagd gehen, oder aber ihre Beute nur nach dem Gehör orten. Dabei wirkt
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- Ihr namensgebender Gesichtsschleier wirkt wie ein Schalltrichter mit dessen Hilfe sie regelrecht „Richtungshören" kann. Sogar mit Hilfe des Krümmungsradius dieses „Hohlgesichtes" kann die Entfernung der Beute – ähnlich wie die Krümmung einer Augenlinse – scharf gestellt werden.
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- Auch die unterschiedliche Höhe der Ohren hilft bei der Ortung. So können die Schallwellen mit einem winzigen Zeitunterschied eintreffen.
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- Rupft man allerdings die Gesichtsfedern der Eule aus, greift sie beim Beuteanflug stets daneben.
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- Zudem ermöglicht das superweiche Gefieder den Eulen einen fast geräuschlosen Flug.
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- Nisthilfe für die Schleiereule:
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- Werkstoff:
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- Sperrholz, wasserfest verleimt, Stärke: 15 mm. Es kann auch Massivholz verwendet werden.>
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- Verschraubung:
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- Spax-Schrauben 3,5 x 35 mm.
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- Montagehinweis:
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- Die Unterkante Einflugöffnung und Durchtrittsöffnung zum Brutraum wird in ca. 100 bis 120 mm Oberkante Bodenplatte eingebracht.
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- Zur Verbesserung des optischen Eindrucks bilden die Oberkanten der Öffnungen ein Halbrund.
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- Der Vorraum hat eine lichte Weite von ca. 200 mm.
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- Der Deckel oder eine Seitenwand ist für Kontroll- und Reinigungszwecke abnehmbar(Fixierung mit zwei Schrauben).
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- Allgemeiner Hinweis:
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- Bitte beachten Sie, dass bei der Anbringung der Nisthilfe wichtige Rahmenbedingungen eingehalten werden müssen, da bei einer nicht fachgerechten Ausführung die Eulenart erheblich gefährdet werden kann.
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Nr.
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Bezeichnung
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Maße in mm [B x H]
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Stk.
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1
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Bodenplatte
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500 x 970
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1
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2
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Seitenwand
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500 x 500
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2
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3
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Seitenwand
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500 x 1000
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2
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4
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Trennwand
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485 x 500
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1
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5
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Einflugöffnung
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120 x 200
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1
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6
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Deckel
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500 x 1000
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1
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7
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Durchtrittsöffnung zum Brutraum
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120 x 200
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1
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