Ringelnatter
(Natrix natrix natrix)
(LINNAEUS, 1758)

Tiersteckbrief:
  • Die Ringelnatter ist die häufigste Schlange Mittel- und Südeuropas.
  • Sie kommt in ganz Europa mit Ausnahme von Island, Irland und dem Hohen Norden vor. Südostlich liegt ihre Verbreitungsgrenze im Nordiran, und ostwärts am Baikalsee.
  • Ringelnattern sind ungiftige, tagaktive Schlangen.
  • Bei ihnen handelt es sich um große, kräftige Wassernattern.
  • Der Kopf ist vom Hals deutlich abgesetzt und relativ gross und hoch.
  • Das Auge besizt eine runde Pupille.
  • Die Rückenschuppen in 19 Längsreihen angeordnet, sind stark gekielt.
  • Die Kopfoberseite wird von 9 großen glänzenden Schildern bedeckt.
  • 163 bis 183 Bauchschilder, ein geteiltes Afterschild und 53 bis 78 paarige Unterschwanzschilder bedecken die Körperunterseite.
  • Die Weibchen unterscheiden sich in Länge und Größe von den Männchen, wobei diese deutlich länger und von massigerem Körperbau sind als die letzteren.
  • Ihre Körperfarbe ist schiefergrau, grün- oder olivgrau.
  • Daneben tritt aber auch Melanismus auf, d.h,. ganz oder teilweise schwarz gefärbte Tiere.
  • Am Hinterkopf ist bei den meisten Unterarten eine gelbe, weiße oder orangerote, halbmondförmige Zeichnung ("Halbmondfleck") sichtbar.

Lebensraum:
  • Ringelnattern halten sich gerne in Gewässernähe auf: bevorzugte Lebensräume sind also Uferbereiche von Seen, Teichen, Bächen, Bruchwälder, Auen und Moore; die Tiere sind aber auch in Gärten, Wiesen, Steinbrüche und Streuobstwiesen zu finden.
  • Ringelnatterfundorte in Hanglage sind südlich ausgerichtet, eher mäßig geneigt denn steil.
  • Die Tiere zeigen eine erhöhte Akzeptanz für üppig entwickelte Krautschicht bei mäßigen Gehölzbeständen.
  • Die Wasserlebensräume der Ringelnattern sind hauptsächlich stehende Permanentgewässer mit Flachwasser- und Verlandungszonen, aber auch an Überschwemmungsflächen, Bächen, Flüssen und Quellen sowie Gräben und Kanälen sind Ringelnattern anzutreffen.
  • Die Stillgewässer, an denen Ringelnattern beobachtet wurde, waren bezüglich ihres Bewuchses mäßig bis üppig bewachsen und heterogen strukturiert.

Aktivität:
  • Jahreszeitlich betrachtet, kann die Ringelnatter das fast ganze Jahr über beobachtet werden, wobei ein deutliches Beobachtungsmaximum Mitte Mai/Anfang Juni anzusetzen ist.

Fortpflanzung:
  • Die Tiere, die sich nach der ersten Häutung paaren, versammeln sich an einem geeigneten Paarungsplatz, wo auch die Kopulation stattfindet.
  • Diese kann längere Zeit andauern.
  • Ein einzelnes Weibchen legt im Juli/August 20-50 weichschalige Eier in Komposthäufen, verrottende Laub- oder Schilfhaufen und ähnlichen Plätzen, an denen die Temperatur hoch genug ist, um die Eier auszubrüten.
  • Die Jungen, die das Ei mittels Eizahn öffnen, schlüpfen 4-8 Wochen später.

Nahrung:
  • Ringelnattern fressen Frösche, Kröten, Schwanzlurche, Fische, seltener aber auch Eidechsen und Mäuse.
  • Die Beute wird gepackt und lebend verschlungen ohne sie vorher zu erdrosseln.

Vorkommen:
  • Gesamtösterreichisch gesehen ist sie in allen Bundesländern mehr oder minder stark vetreten.
  • In Niederösterreich ist die Ringelnatter meist in der Nähe, aber auch fernab von Wasserstellen in einer Höhenlage bis zu 1500 Metern zu finden.
  • Sie ist die in Niederösterreich am häufigsten vorkommende Schlangenart.
  • Sie ist ein Bewohner der planar/kollinen, sub- und tiefmontanen Höhenstufe.

Gefährdung:
  • Ringelnattern sind gefährdet:
    • durch Biotopverluste,
    • Zerstörung vieler Gewässer und Gewässerstrukturen,
    • aber auch intensive Teichwirtschaft,
    • Flurbereinigung sowie
    • Landschaftszerschneidung durch Straßen und Wege.
    • Trockenlegung ihrer Lebensräume gefährdet diese Art besonders.

Schutz:
  • Als geschützte Art, unterliegt vollkommen der Pflanzen- und Tierarten-Schutzverordnung 2001.
  • Auch EU-weit genießt diese Art einen strengen Schutz (Flora-Fauna-Habitatrichtlinie der EU,
    Anhang IV).