Äskulapnatter
(Elaphe longissima longissima)
(LAURENTI, 1768)

Tiersteckbrief:
  • Aussehen:
    • Sehr große (bis 2 m), kräftige und dennoch schlank wirkende Natter.
    • Der schmale und kleine Kopf ist vom Körper abgesetzt.
    • Relativ große Augen mit runden Pupillen.
    • Grundfarbe der Oberseite gelbbraun, olivefarben, braun bis schwarzbraun.
    • Viele Rücken- und Flankenschuppen mit weißen Rändern, wodurch eine leichte längsgerichtete Strichelzeichnung entsteht.
    • Unterseite blassgelb bis zitronengelb.
    • Körperschuppen glatt und glänzend.
    • Die breiten, 212 bis 248 Bauchschilder reichen beiderseits bis auf die Flanke und haben einen schwach ausgeprägten Kiel (Kletterhilfe), sodass bei einer am Boden liegenden Schlange ein gelber Längsstreifen zu sehen ist.
    • Jungtiere sind auffälliger gezeichnet mit großen, dunklen Flecken am Rücken, dunkler
    • Querbinde über der Schnauze und beiderseits hellgelben Nackenflecken (Verwechslungsgefahr mit der Ringelnatter).
    • Die Äskulapnatter ist ein wärmeliebendes Tagtier, bodenlebend mit guten Klettereigenschaften.
    • Die ungiftige und völlig harmlose Schlange gehört, da sie bis zu zwei Meter lang werden kann, zu den größten Europas.
    • In Verbindung mit dem antiken Heilgott Asklepios galt die Schlange wegen ihrer regelmäßigen Häutungen als Sinnbild der Verjüngung.
    • Von hier nahm sie, als Symbol der Heilkunst im Äskulapstab, ihren Weg über die Römer bis hin in die heutige Zeit.
    • Die Äskulapnatter erinnert mit ihrem Namen an diese symbolische Bedeutung.

Lebensraum:
  • Bevorzugt werden Gegenden mit einem feuchtwarmen Klima.
  • Lebt dort an gestrüppreichen Waldrändern, in aufgelockerten, aber unterholzreichen Wäldern, unterschlupfreiche, verbuschte Wiesen und Hänge, sowie Ruinengelände.
  • Im Bereich von Siedlungen ist sie regelmäßig in Gärten, überwachsenen Mauern, Schuppen und an Komposthaufen zu finden.

Fortpflanzung:
  • Bei der Paarung beisst sich das Männchen am Hals des Weibchens fest. Je schneller sich dabei das weibliche Tier bewegt, desto heftiger wird es verfolgt.
  • Bei der Paarung sind meist mehrere Exemplare, oft bis zu einem Dutzend, beisammen.
  • Die Eiablage findet von Ende Mai bis Juni statt.
  • 5 bis 12 walzenförmige, pergamentschalige Eier werden vorzugsweise in verrottenden organischen Materialien, wie Kompost-, Sägemehl- und Misthaufen, abgelegt.
  • Die Reifung im Ei dauert normalerweise6 bis 8 Wochen, bei ungünstiger Witterung auch bis zu 95 Tagen.
  • Die einzelnen Eier sind 3,5 cm bis 5,5 cm lang, bei einem Durchmesser von ca. 24 mm.
  • Die Läng der geschlüpften Jungtiere beträgt ca. 18 cm bis 25 cm.

Verbreitung:
  • Verbreitet in klimatisch begünstigten Gebieten: Alpenostrand (z. B. Wienerwald, Thermenlinie, Bucklige Welt, Leithagebirge), Südoststeiermark, Oberkärnten, sowie in Flusstälern (z. B: Donau, Drau, Mur, Salzach, Enns, Kamp).
  • Ein Bewohner des Hügellandes der nur selten in alpine Regionen vordringt.
  • Der Winterlebensraum wird von Oktober bis März aufgesucht.

Nahrung:
  • Ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, Ratten und anderen Kleinsäugern, sowie von Vögel.
  • Auf der Nahrungssuche dringen sie häufig in menschliche Behausungen vor (erhöhte Nagerdichte!).
  • Die Beutetiere werden nicht wie bei den Wassernattern lebend verschlungen, sondern vorher durch umschlingen erdrückt.
  • Die Beute wird stets vom Kopf her verschlungen.
  • Dieser kräfteraubende Fressakt verursacht des öfteren ausgedehnte Fresspausen.

Allgemeines:
  • Bodenlebend, kann aber auch sehr gut im Geäst von Bäumen und Sträuchern klettern.
  • Bei Bedrohung beißt sie oftmals kräftig zu.

Schutz:
  • Als geschützte Art, unterliegt vollkommen der Pflanzen- und Tierarten-Schutzverordnung 2001.
  • Auch EU-weit genießt diese Art einen strengen Schutz (Flora-Fauna-Habitatrichtlinie der EU,
    Anhang IV).