Einleitung

Amphibien 

Bufo bufo (LINNAEUS, 1758) - Erdkröte
Pelobates fuscus (LAURENTI, 1768) - Knoblauchkröte
Bufo viridis LAURENTI, 1768 - Wechselkröte, Grüne Kröte

Bombina bombina (LINNAEUS, 1761) - Rotbauchunke, Tieflandunke
Bombina variegata (LINNAEUS, 1758) - Gelbbauchunke, Bergunke

Rana temporaria LINNAEUS, 1758 - Grasfrosch
Hyla arborea (LINNAEUS, 1758) - Europäischer Laubfrosch
Rana dalamatina BONAPARTE, 1840 - Springfrosch
Rana arvalis NILSSON, 1842 - Moorfrosch


Triturus alpestris (LAURENTI, 1768) - Bergmolch
Triturus cristatus (LAURENTI, 1768) - Kammolch
Triturus vulgaris (LINNAEUS, 1758) - Teichmolch, Streifenmolch

Salamandra salamandra (LINNAEUS, 1758)- Feuersalamander


Es erscheint wichtig zu erwähnen, dass mit Amphibien auf deutsch Lurche, also Salamander und Molche, Frösche Kröten und Unken, gemeint sind, weil dieses Wort manchmal auch aus mit 'Kriechtiere' übersetzt wird.
Kriechtiere allerdings sind "Reptilien", also Eidechsen, Schlangen, Schildkröten etc.
Amphibien stehen demnach in der Systematik genau in der Mitte der Wirbeltierreihe, gleichzeitig aber am Anfang einer Entwicklung, die zur Besiedelung des Landes und letztlich auch zu den Primaten und Menschen führte.
Aus Fischen wurden Lurche, mit denen die Reihe der vierfüßigen Wirbeltiere begann. Auf dem ersten Blick kann man die Zusammenhänge der beiden Wirbeltierklasse nicht erkennen, da die Fische ja im Wasser leben, und ihr Bau ist ganz auf das Dasein im nassen Element zugeschnitten. Zum Beispiel die Forelle hat einen spindelförmigen Leib mit Schwanzflossen und mit paarigen Flossen, die der Fortbewegung dienen. Kiemen besorgen die Atmung, die Schwimmblase gibt dem Fisch an, in welcher Wassertiefe er sich befindet. Auch viele andere Organe sind genau auf dem Lebensraum Wasser ausgeprägt.

Paläontologische Funde aus dem Devon (350 bis 370 Mio. Jahre) beweisen, dass die Vorfahren der Amphibien fischartige Wirbeltiere waren. Der Körper dieser fischartigen Wirbeltiere war länglich und mit einer Schwanzflosse ausgestattet, (wie noch bei den heutigen Molchen) welche die Fortbewegung sicherte. An der Bauchseite waren zwei Paar Flossen, nämlich die vorderen Brust- und hinteren Bauchflossen. Aus diesen Flossen, die ursprünglich nur als Richtungsorgan im Wasser dienten, haben sich die Gliedmassen der Landwirbeltiere entwickelt
Im Devon vor ca. 400 Millionen Jahren herrschten in Teilen der Welt ähnliche Klimaschwankungen wie heute: Regenzeiten folgten Dürren, denen wieder feuchtes Klima folgte. Diesen Bedingungen passten sich die Süßwasserfische an: Es entwickelten sich "Quastenflosser", die mit Lungen Luftsauerstoff atmen konnten und bereits über kräftige Flossen verfügten, wie sie für den späteren "Landgang" nötig waren. Von diesen Fischen hat eine Art bis heute überlebt: ein "lebendes Fossil", das erst vor wenigen Jahren östlich von Afrika gefunden wurde: Latimeria chalumnae, der Quastenflosser. Und noch heute zeigen uns in den tropischen Mangroven die "Schlammspringer", wie sich die Fische damals "schrittweise" das Land eroberten.
Die ältesten gefundenen Fossilien von Amphibien sind ca. 365 Millionen Jahre alt – die ersten und für lange Zeit einzigen Landwirbeltiere: Das dem Devon folgende Karbon war das Zeitalter der Amphibien. Heute gibt es noch drei Lurch-Ordnungen:

Schwanzlurche: die Salamander und Molche (Urodela) mit weltweit ca. 400 rezenten Arten

Schwanzlose bzw. Froschlurche: die Frösche, Kröten, Unken (Anura) mit fast 3500 Arten

Beinlose: die Blindwühlen (Apoda) mit ca. 150 Arten

Ein typisches Amphibium legt Eier ins Wasser eines großen Sees oder nur in ein paar Kubikzentimeter z.B. in einer Blattrosette.
Die sich daraus entwickelnden Kaulquappen sind meist Pflanzenfresser mit inneren Kiemen, einem Seitenliniensystem ähnlich dem der Fische und einem flossigen Schwanz, und sie schwimmen wellenförmig wie ihre Fischvorfahren.
Während der Umwandlung zum fertigen Lurch, der Metamorphose, entstehen Beine, die Kiemen und das Seitenliniensystem entwickeln sich zurück, und luftatmende Lungen entwickeln sich ebenso wie ein auf tierisches Eiweiß abgestimmtes Verdauungssystem.
Natürlich gibt es auch Abweichungen: Mancher Schwanzlurch, z. B. der Grottenolm, bleibt sein Leben lang im Wasser und sieht auch nach der Geschlechtsreife noch aus wie eine große Kaulquappe: man bezeichnet dies als Neotenie.
Andere Lurche können auf ein Larvenstadium im Wasser verzichten: Hier brüten die Männchen (!) oder Weibchen die Eier auf dem Rücken, im Maul oder gar im Magen aus. Es gibt auch lebendgebärende Lurche.
Sowohl die Eier als auch die erwachsenen Lurche sind auf Feuchtigkeit angewiesen. In trockener Luft trocknen sie rasch aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Biologie

Ordnung der Amphibien im Wienerwald nach Vorkommen.

Die Gruppe der Amphibien wird unterteilt in Blindwühlen (Gymnophiona), Schwanzlurche (Urodela) und Froschlurche (Anura). Zu letzteren zählen Frösche, Unken und Kröten, zu den Schwanzlurchen Molche und Salamander.

Ordnungen

Familien

Gattungen

Arten

Froschlurche

echte Kröten

eigentliche Kröten

Erdkröte

Wechselkröte

Krötenfrösche

Schaufelkröten

Knoblauchkröte

Scheibenzüngler

Unken

Rotbauchunke

Gelbbauchunke

Laubfrösche

Laubfrösche

Europäischer Laubfrosch

echte Frösche

eigentliche Frösche 'Braunfrösche'

Grasfrosch

Springfrosch

Moorfrosch

Schwanzlurche

Molche / Salamander

Wassermolche

Bergmolch

Kammolch

Teichmolch, Streifenmolch

Erdsalamander

Feuersalamander

Was sind Amphibien?
Amphibium kommt aus dem griechischen und heißt etwa soviel wie "doppeltes Leben". Das soll nicht heißen, dass Amphibien mehrere Leben haben, sondern dass das Leben der adulten Tiere nicht nur einmal ein terrestisches und einmal ein aquates ist, sondern auch die Entwicklung von der Larve bis zum adulten Exemplar, durchläuft in der Metamorphose, das Stadium vom Kiemenatmenden zum Lungenatmenden Geschöpf.

Lurche sind Wirbeltiere, deren Eiern eine feste Schale und deren Embryonen eine bestimmte, für höhere Wirbeltiere typische Hülle, das Amnion fehlt. Deshalb müssen diese Tiere, bis auf die lebendgebärenden Arten, ihren Laich im Wasser ablegen, oder auf andere Art und Weise diesen feucht halten.

Dieser Umstand macht den Fortbestand der heimischen Lurche von entsprechenden Feuchtbiotopen mit dem richtigen Habitatcharakter abhängig.

Wer kennt sie nicht, die glibberigen Ballen im Tümpel, die Kaulquappen, die von Frühjahr bis Sommer in allen möglichen Gewässern herumwuseln? 

Amphibien sind die am einfachsten entwickelten Wirbeltiere. Sie sind zudem die Nachkommen von ganz ähnlichen Lebewesen, die vor etwa 370 Millionen Jahren den Schritt an Land gewagt haben.

Amphibien sind weit über den Globus verbreitet und habe sehr verschiedene Überlebenstricks entwickelt. Sogar in der Arktis, wo der Boden nur kurze Zeit frostfrei wird gibt es Kröten.

Leben und Entwicklung
Das Wunder der Amphibien wird alle Jahre anschaulich wiederholt, wenn diese Geschöpfe den Schritt vom Wasser- zum Landtier vollziehen, indem sie nach dem Schlupf zunächst als speziell an den aquatischen Lebensraum angepasste Larven in den Gewässern leben, die sie erst nach einer tiefgreifenden Verwandlung, der sogenannten Metamorphose, verlassen können und meist zur Fortpflanzung erst wieder aufsuchen.

Aus Kaulquappen, die im Wasser leben, mit Kiemen atmen und Pflanzenteile fressen werden landlebende Insektenfresser. 

Zunächst schlüpfen die Kaulquappen als kleine, wurmartige Tierchen mit äußeren Kiemenbüscheln. Sie ernähren sich in den ersten Tagen von der gallertartigen Masse, in die sie vor dem Schlüpfen eingebettet waren. Dann werden die äußeren Kiemen zurückgebildet, innere entwickeln sich. Nun tritt auch die typische Kaulquappenform in Erscheinung: Der ganze Körper ist fast rund, mit dem langen Schwanz bewegen sie sich fort.

Die Kaulquappen fressen jetzt Pflanzenteile und Algen. Nach mehreren Wochen kommen die Hinterbeine langsam hervor, schließlich auch die Vorderbeine. Jetzt können die Tiere auch schon Luft atmen und verlassen bald das Wasser.

Der Ruderschwanz wird nach und nach zurückgebildet - fertig sind die Mini-Frösche, die jetzt kleine Insekten fressen. 

Molche machen eine ähnliche Entwicklung durch: Sie schlüpfen, behalten aber ständig ihre äußeren Kiemenbüschel, bilden Hinter- und Vorderbeine aus. Sie fressen Froschlaich und kleine Wassertiere und Kaulquappen. Bevor sie das Wasser verlassen, stellen sie ihren Körper wie die Froschlurche auf Lungenatmung um. 

Als Nahrung dient den verwandelten Lurcharten jedes noch überwältigbares Getier, das sie durch Vorklappen (Frösche und Kröten) oder Vorstoßen (Erdsalamander) einer an ihrer Spitze klebrigen Fangzunge erbeuten und im Ganzen verschlingen. Zähne dienen - soweit vorhanden - nur zum Festhalten, nie zum Zerkauen der Beute, der durch auflauern, seltener durch Verfolgung nachgestellt wird.

Wanderung
Die meisten einheimischen Arten verbringen Winter- und Sommerzeit abseits vom Laichgewässer.

Ihre Wanderung dorthin beginnen sie etwa Ende Februar bis Mitte März.

Die Grasfrösche sind die ersten, leider werden deswegen ihre Eier oftmals von Frost beschädigt. Grasfrösche suchen sich flache Stellen von Gewässern oder  - leider oft zu kleine - Pfützen für ihre Fortpflanzung.

Den Grasfröschen folgen die Molche, denn die und ihre Larven fressen sich erst einmal am Froschlaich satt.

Schließlich, wenn der Boden warm genug ist kommen auch die Erdkröten, diese sind im Gegensatz zu ihren "Vorgängern" wirklich ortstreu. Sie laichen in dem Gewässer wieder ab, indem sie selbst geboren sind.

Nach der Balzzeit ziehen die Tiere in ihre Sommerquartiere und überlassen ihren Nachwuchs sich selbst. Die Jagdgebiete liegen auch in Gewässernähe, da Amphibien auch durch die Haut atmen und diese entsprechend feucht halten müssen.

Amphibien sind wechselwarm, was erklärt, warum die Bodentemperatur so wichtig für sie ist, denn die Körpertemperatur ist bei den Lurchen im starkem Maße von deren Umgebungstemperatur abhängig (Poikilothermie). Sie selbst können kaum Eigenwärme erzeugen und ihren Wärmehaushalt nur dadurch regeln dass sie zwischen besonnten und schattigen Plätzen wechseln, um ihre Vorzugstemperatur zu erreichen. Lurche sind bei Temperaturen zwischen +25 Grad und + 35 Grad Celsius Körpertemperatur im Leben gefährdet, während sie Minustemperaturen bis -20 Grad erstaunlich gut ertragen können.

 

Einheimische Arten
Niederösterreich ist mit ca. 20.000 Quadratkilometer flächenmäßig das größte Bundesland in Österreichs. 33 Lurch und Kriechtierarten sind in N.Ö. beheimatet, eine herpetologische Artenvielfalt wie sie in keinem anderen Bundesland unserer Heimat vorkommen.

das sit sowohl auf die Strukturierung der Landschaft, als auch auf die differenten Klimazonen, nämlich dem pannonischen und dem feuchtgemäßigten mitteleuropäischen Übergangsklima zurückzuführen.

Die Aufteilung Niederösterreichs in faunistische Zonen.

a) montane Zone

b) mitteleuropäische Zone, mit Übergängen zur montanen und pannonischen Zone

c) montane Zone, alpine Provinz

d) Pannonische Zone

Im Wienerwald trifft man vor allem Berg- Kamm- und Teichmolch, Spring-, Moor- und Grasfrosch und die Erdkröte sowie die Wechselkröte an, daneben kommen Feuersalamander, Gelbbauchunke Rotbauchunke und Knoblauchkröte vor. Der Laubfrosch - noch vor einigen Jahren an kleinen Tümpeln und Quellen anzutreffen, ist, aufgrund des Lebensraumverlustes, nur mehr an speziellen Standorten anzutreffen. 

Giftig ?!?
Giftig sind unsere einheimischen Amphibien eigentlich nicht. Nur Kröten und Salamander sondern ein schwaches Sekret über Drüsen in der Haut ab, damit sie von anderen Tieren nicht so gerne gefressen werden. Gefährlich ist das nicht, man sollte sich aber dennoch nach einem Kontakt die Hände waschen, denn in die Augen gerieben, brennt das Sekret sehr stark.

Aussehen global

Schwanzlurch

 

 

Froschlurch

 

 

Fortbewegung

im terrestischen Lebensraum:

Bei Schwanzlurchen erfogt die Fortbewegung ausschließlich schreitend, bei Froschlurchen zusätzlich hüpfend oder springend, wobei die stark verlängerten Hinterbeine ausgehend von deren Länge die Höhe und Weite der Sprünge bestimmen und somit eine spezielle Anpassung an diese Fortbewegungsart darstellen.

im aquatischen Lebensraum:

Schwanzlurche schwimmen schlängelnd durch seitliche Schwanzschläge, Froschlurche sind Stoßschwimmer, die sich mit Hilfe der Schwimmhäute zwischen den Zehen im Wasser fortbewegen.

Laich- und Paarungsverhalten

Froschlurche:

Froschlurche sind im allgemeinen stimmbegabt und ihre Paarungsrufe, das bekannte 'Froschkonzert' oder die 'Unkenrufe' sind fast allen Menschen unterbewusst bekannt.

Sie entstehen durch hin- und herströmen der Atemluft zwischen Lungen und Mundhöhle (bzw. Schallblasen) bei geschlossenem Maul, indem dabei Stimmbänder in Schwingungen versetzt werden.

Diese Rufe dienen der Partnerfindung oder der Verteidigung des Territorialbereiches.

Männchen und Weibchen sind darüber hinaus in der Lage, geschlechtscharakteristische Abwehrrufe hervorzubringen, die vor allem bei den Weibchen mangelnde Kopulationsbereitschaft signalisieren und das klammernde Männchen veranlassen, den Paarungsgriff zu lösen.

Am Laichplatz selbst, sind neben der Paarbildung selbst, charakteristische Bewegungen ein Signal, das bei beiden Partnern Schlüsselinstinkte auslöst, die letztlich zur Paarung führen. Bei den einzelnen Froschlurcharten ist sowohl die Paarung selbst als auch das Paarungsvorspiel unterschiedlich. Dennoch schwimmt das Männchen immer an das Weibchen heran, schiebt sich auf dessen Rücken und umklammert es mit den Vorderbeinen über dem Becken (Unken, Knoblauchkröte) oder in der Achselhöhle ( alle übrigen Froschlurche). Die Fortbewegung im Paarungszustand wird ausschließlich vom Weibchen durchgeführt, die dann das klammernde Männchen huckepack trägt.

Dieser Zustand dauert bis zur Eiablage an. Froschlurchlaich wird durch äußere Besamung befruchtet. Dies setzt die Gleichzeitigkeit der Eiablage und des Samenergusses voraus. Wie diese Abstimmung funktioniert, ist noch weitgehend unbekannt. Doch man nimmt an, dass die Bewegungen und die Körperhaltung der Weibchen im Moment der Eiablage, die Männchen stimulieren, zum Samenerguss zu kommen. Dieses komplexe Management der Evolution, zwischen unterschiedlichen Laichzeiten und Biotoppräferenzen, garantiert, dass nur gleiche Lurcharten zur Paarung kommen und verhindert die Verbastardung verschiedener Arten.

Wo eine derartige strenge Trennung nicht garantiert ist, entstehen gemischte Adulttiere, wie z.B. der Teichfrosch.

Nach der Eiablage verlassen die Weibchen in der Regel schnell die Laichgewässer, während die Männchen noch bleiben um sich mit neu zugewanderten Weibchen wieder zu paaren. Lediglich die Weibchen der Unken und Grünfröschen verbleiben über einen längeren Zeitraum in den Gewässern

verpaarte Froschlurche erste Eiteilung Froschlurch Embryo

nach dem Schlupf
Kaulquappe Froschlurch Jungtier

Schwanzlurche:

Zum Unterschied zu den Froschlurchen sieht das Paarungsverhalten der Schwanzlurche wesentlich anders aus.

Bei unseren heimischen Schwanzlurchen erfolgt die Besamung der Eier zeitlich unabhängig von der Paarung. Die der Salamander an Land und die der Molche im Wasser.

Immer aber ist ein kompliziertes Paarungsritual nötig um das Weibchen paarungswillig zu stimmen. Diese Stimulation ermöglicht es dem Weibchen erst, die vom Männchen abgesetzte Spermatophore in ihre Kloake aufzunehmen.

Genau abgestimmte Wedeltänze de Männchens unter Abgabe von Sexualduftstoffen versetzen das Weibchen in einen paarungswillige Zustand, dem Partner einige Schritte zu folgen und die eigene Kloake über die abgesetzte Spermaphore zu bringen und diese aufzunehmen. Da das Weibchen diese weder sehen noch fühlen kann wenn es dem Männchen folgt, ist diese Art der Befruchtung eines der vielen erstaunlichen Geschehnisse in der Natur.

Schwanzlurche Balzritual Schwanzlurche Eiteilung Schwanzlurch Larve
Schwanzlurch Larve Molch Jungtier Salamander Jungtier

 

 

Die Ebryonalentwicklung findet bei Salamandern im Körper des Weibchens, bei Molchen und Froschlurchen im freien Wasser statt, immer jedoch in der schützenden Eihülle.

5-8 Stunden nach der Eiablage furchen die Eier erstmals.

Eifurchung

Die Eifurchung endet nach einen halben Tag und der Keim nimmt nun ovale Form an. Alle Lebensressourcen bezieht der Keim in diesem Stadium aus dem normalerweise untenliegenden Eidotter. Im Zeitraum von ca. 100 Stunden besteht das Wachstum des halbmondförmig gekrümmten Embryos hauptsächlich durch Wasseraufnahme.

Mittels Geiselzellen ist es im möglich, innerhalb der Eizelle langsam zu rotieren. Zu diesem Zeitpunkt hat das Herz zu schlagen begonnen.

Augenanlagen und Kiemenfurchen werden sichtbar, Kopf und Schwanz nehmen an Größe zu und nach dem achten Tag der Entwicklung kann das Tier bereits Körperbewegungen ausführen. Haftorgane, Kiemen und Vorderbeine werden in den nächsten Tagen mehr und mehr entwickelt und nach spätestens 4 - 5 Wochen, verlässt die Junglarve unter schlängelnden Bewegungen ihre Hülle.

Der Schlupf erfolgt bei Schwanz- und Froschlurchen mit Hilfe von Schlupfdrüsen, deren Sekret die Hülle stellenweise auflöst, der Rest wird mit Körperkraft bewältigt.

Während die Larven des Feuersalamanders bereits für ein freies umherschwimmen und zum Beutefang konzipiert sind, verlassen alle übrigen Lurchlarven ihre Ebryonalhülle in einem sehr unreifen Entwicklungsstadium. In den ersten tagen sind sie fast unbeweglich und hängen durch ein Klebesekret an ihren leeren Ebryonalhüllen und leben von den Dotterresten in ihrem Darm.

Erst wenn sie frei zu schwimmen beginne, nehmen sie selbständig Nahrung auf. Diese besteht, ausgenommen bei den Salamanderlarven, aus winzigem, in den Kiemenreusen aus dem Altwasser gefilterten pflanzlichem und tierischem Gewebe.

Schwanzlurchlarven jagen jedoch schon wenig später durch Saugschnappen allerlei Lebewesen des Zooplanktons ihrer Gewässer. Ist die Beute zu groß, wird diese mit den winzigen Zähnchen festgehalten und durch wilde Schüttelbewegungen zerkleinert.

Kaulquappen sind jedoch weiterhin Allesfresser. Lippenzähnchen und ein Hornschnabel mit gesägtem Rand, ermöglichen es ihnen, Algenrasen abzuraspeln oder Tierleichen zu zerkleinern.

In der Folge entwickeln sich die einzelnen Larven unterschiedlich schnell, sofern ihre Gewässer nicht austrocknen. Wenn die Entwicklung vom Kiemen- zum Lungenatmer abgeschlossen ist, sind auch die Extremitäten zur Gänze entwickelt un die Metamorphose abgeschlossen.

Das Jungtier der jeweiligen Art verlässt seinen aquaten Lebensraum um in ein oder zwei Jahren, je nachdem wie ortstreu die Spezies ist und wie hoch die Überlebenschancen waren, in diesen zurückzukehren und am Laichzyklus teilzunehmen.

 

Schutz
Alle einheimischen Amphibienarten stehen unter Naturschutz, viele von ihnen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Nicht nur deswegen, sondern vielmehr weil Amphibien als relativ empfindliche Tiere die Qualität der Natur anzeigen. Man bezeichnet sie wegen ihrer Signalfunktion auch als "Indikatoren".

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Haut
Merkmale und Eigenschaften der Amphibienhaut


Querschnitt durch die Amphibienhaut:

 

Oft werden die von den Körperumrissen her ähnlichen Salamander mit Eidechsen verwechselt.
Dabei können die Salamander (Lurche = Amphibien) an einem einzigen Merkmal, nämlich der Hautoberfläche, sehr rasch von den Eidechsen (Kriechtiere = Reptilien) unterschieden werden: Reptilien besitzen eine trockene, mit Schuppen überzogene Haut. Im Gegenteil dazu ist die Amphibienhaut dünn, nackt und feucht.
Die Haut kann glatt (Laubfrosch) oder ziemlich warzig (Echte Kröten) sein. Bei manchen Arten kann die Haut relativ dünn (Knoblauchkröte) sein. Bei echten Kröten oder Wasserfröschen ist die Haut dicker. Die oberste Hautschicht weist verschiedentlich Verhornungen auf (ein Verdunstungsschutz). Neben dieser Funktion und der des äußeren Körperabschlusses ist die Amphibienhaut ein wichtiges Atmungsorgan, weiters ist sie sehr wichtig zur Feuchtigkeitsaufnahme. In der Haut liegen Schleimdrüsen, deren Sekrete die Hautoberfläche feucht halten und die Hautatmung ermöglichen. Daneben findet man die weniger häufigen Körnerdrüsen, die ein giftiges Sekret produzieren. Bei Feuersalamandern und echten Kröten sind sie in Drüsenkomplexen stärker konzentriert. Amphibiengifte haben zum einem eine Abwehrfunktion gegenüber Fressfeinden und anderseits schützen sie die Haut vor Infektionen und Pilzerkrankungen. Für die Färbung und Zeichnung der Haut sind Pigmentzellen (Melanophoren) verantwortlich

Diese Haut - Eigenschaften bringen Vor- und Nachteile mit sich:
Hautatmung, die dünne Haut ermöglicht die Sauerstoffaufnahme direkt über die Körperoberfläche.
Schnelles Schwimmen ermöglicht eine nackte, glatte Haut, da sie zu einem geringen Strömungswiderstand führt. (Man vergleiche Schwimmer, die sich eine Glatze scheren lassen oder einen gummiartig glatten Schwimmanzug anlegen!)
Glitschigen Schleimschicht befeuchtet die Haut vieler Amphibien, vor allem die der Frösche; dies stellt ein wirksames Mittel zur Flucht vor Feinden dar und ermöglicht die Hautatmung.
Hautgifte werden durch die Hautdrüsen abgesondert, diese Gifte bewirken gegenüber zahlreichen Tieren einen wirksamen Fraßschutz. Bei den einheimischen Amphibien kann das Gift die Haut eines Menschen nicht durchdringen, doch nach dem Berühren von Kröten oder Fröschen mit den Fingern, nicht die Augen ausreiben, da dies leicht zu Reizungen und brennenden Schmerzen führen kann. Die Hautgifte schützen die feuchte Haut der Amphibien auch vor Infektionen mit allgegenwärtigen Pilzen oder Bakterien.
Wasseraufnahme ist bei Amphibien über die dünne Haut möglich.

Nachteile:

Eine dünne Haut ist besonders leicht verletzbar.
Durch die dünne, feuchte Haut besteht für die meisten Amphibien bei warmem Sonnenschein eine permanente Austrocknungsgefahr. Um dieser Gefahr zu entgehen, sind die besonders viele Amphibien nachtaktiv
Die Dünnheit der Haut führt teilweise zu einem existenziellen Problem für die Amphibien, die Giftaufnahme durch die Haut! Auf Äckern eingesetzte Chemikalien oder Jauche führen während der Laichwanderung rasch zum Tod von Frosch und Kröte. Auch gegen den sauren Regen sind Amphibien wegen ihrer dünnen Haut besonders empfindlich!

 

Weitere Merkmale der Amphibienhaut: 

Oberflächenbeschaffenheit: glatt (Frösche, Salamander) oder warzig (Kröten und Unken)
Farbigkeit der Haut: Amphibien gehören zu den farbenprächtigsten Tieren. Manche Arten, wie der einheimische Laubfrosch, besitzen sogar die Fähigkeit zum Farbwechsel. Verantwortlich für diese Eigenschaft sind spezielle Pigmentzellen, die unterschiedliche Farbstoffe speichern: Melanin (braun bis schwarz), Pteridin (gelb), Carotinoide (orange bis rot).
Häutung: Von Zeit zu Zeit wird die Oberhaut erneuert. Die alte Haut wird bei Froschlurchen abgesprengt, bei Schwanzlurchen (speziell Molchen) jedoch als Ganzes abgestreift.
Dehnbarkeit: Manche Hautpartien sind besonders dehnbar und ermöglichen die Ausbildung von Schallblasen zur Lauterzeugung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Atmung
Atmung der Amphibien

Amphibien verwenden je nach Lebensalter, Umgebung und Jahreszeit vier unterschiedliche Atmungsarten:

1. Lungenatmung, Schluckatmung
2. Mundhöhlenatmung
3. Hautatmung
4. Kiemenatmung
Die Lurche waren die ersten Wirbeltiergruppe, die das Landleben erprobte. Da sie weder Rippen noch Zwerchfell besitzen, mußten sie eine andere,urtümliche Atmungstechnik erhalten, als sie weiterentwickelte Tierordnungen besitzen.Das Prinzip der Lungenatmung.Die heute lebenden Amphibien weisen keinen geschlossenen, beweglichen Rippenkorb wie die Reptilien, Vögel und Säuger auf. Bei den meisten Amphibienarten fehlen sie völlig. Die Lunge kann also nicht wie bei den Amoniten durch die Rippenbewegung ventiliert werden. Die Amphibien haben die alte Schluckatmung der Lungenfische perfektioniert.
Voraussetzung für die Schluckatmung ist: ein großer Mundraum mit einem absenkbaren Mundboden, fest verschließbare Kiemenränder mit einer falzartigen Bildung zwischen Ober- und Unterkiefer innerhalb der Lippen und vor allem eine klappenartige verschließbare äußere Nasenöffnung sowie ein muskulös beweglicher Kehlkopfeingang. Der Mundboden der Lurche ist sehr beweglich und wird als Pumpe benutzt. Durch das Absenken der Kehlhaut wird die Luft durch die Nasenlöcher eingesogen und anschließend durch Anheben der Kehlhaut bei gleichzeitigem Verschließen der Nasenlöcher wird sie aus der Mundhöhle in die Lungen gepreßt. Diese sauerstoffreiche Luft kann dann in den Lungenbläschen gegen die sauerstoffarme, aber CO2-reiche Luft in die Mundhöhle zurück, und von dort aus wird sie durch die Nasenlöcher ausgeatmet.
Bei einem Atemvorgang wird zunächst der Mund und die Kieferränder fest verschlossen; eine Amphibie kann mit offenem Mund seine Lunge nicht ventilieren und würde im Extremfall bei einem Ausfall der Hautatmung ersticken.
Dann wird der Kehlkopfeingang verschlossen, und die Lunge ist mit der verbrauchten Luft gedehnt. Jetzt wird der Mundboden tief abgesenkt, und die Nasenlöcher werden geöffnet, so dass frische Luft in den Mund-Rachenraum einströmen kann. Sobald sich der Kehlkopfspalt öffnet, wird die alte Luft durch Kontraktion des gedehnten Lungensackes herausgepresst und strömt über die Frischluft im Mundboden hinweg und durch die offenen Nasenlöcher hinaus.
Darauf folgt, dass die Nase von innen verschlossen wird, der Mundboden mit der Zunge wird nach oben zum Gaumendach geführt und so die sauerstoffreiche Luft durch einen Schluckvorgang in die Lunge gepresst. Worauf sich die Lunge wieder dehnt. Die Amphibie hat geatmet. Das Schlucken und hinauspressen der Luft geht öfters hintereinander vor sich, bis der ganze Lungeninhalt wieder vollständig ausgetauscht ist.
Deutlich erkennbar ist diese regelmäßige und langsame Mundbodenbewegung bei ruhigen Tieren. Sie darf dann jedoch nicht mit der schnelleren, rhythmischen Vibration der Kehlhaut verwechselt werden. Dies ist eine andere Atmungsart, die Mundhöhlenatmung. Hierbei wird die durch die Nasenlöcher eingesogene Luft nicht in die Lunge gepreßt, sondern über die stark durchbluteten Schleimhäute, den Mundhöhlenboden, aufgenommen und gelangt so in das Blut.
Eine für die Amphibien besonders wichtige Art der Atmung ist die Hautatmung: Durch die dünne, feuchte Haut kann ein großer Teil des benötigten Sauerstoffs direkt durch die Haut aufgenommen werden. Während der Winterstarre atmen Arten, die am Boden von Gewässern die kalte Jahreszeit verbringen, sogar ausschließlich über die Haut!Kiemen sind die Atemorgane Wasser bewohnender Tiere, die meist als dünnhäutige Ausstülpungen der Haut entstehen und direkt ins Wasser ragen. Bei den einheimischen Amphibien besitzen die Larven = Kaulquappen bis zur Metamorphose Kiemen. Lediglich die Jungen des Alpensalamanders werden bereits Lungen atmend geboren.
Amphibien können im Wasser genauso - wie die Fische mit der Schwimmblase- die Lunge als Auftrieb- oder Abtriebsorgan nutzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Skelett
Das Skelett der Amphibien

Die Vierfüßigkeit der Amphibien (außer bei Blindwühlen) ist sicherlich das auffälligste trennende Merkmal zu den Fischen und gleichzeitig das verbindende Merkmal zu den landlebenden Wirbeltieren. Die vier Wirbeltierklassen Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere werden als Tetrapoda oder Vierfüßler bezeichnet.
Amphibien und Fische habe jedoch noch den gleichen Aufbau ihrer Augen, sie ist kugelig, d.h. die Linse kann ihren Brechungsindex nicht verändern. Bei den Amnioten und Menschen wird die Linsenkrümmung mit Hilfe der indirekten Muskeleinwirkung verändert, dies ermöglicht uns das scharfe Sehen. Bei den Fischen und Amphibien wird die Linse hingegen wie beim Objektiv eines Fotoapparates durch Muskeln nach vorne oder nach hinten gezogen.
Die Lungenatmung verbindet sie jedoch wieder mit den Amnoiten, doch auch bei den Fischen gibt es Ausnahmen mit Lungenatmung zum Beispiel die Lungenfische oder den Flossenhechten.
Amphibien besitzen ein Hinterkopfgelenk mit zwei Gelenksflächen, bei den Fischen ist der Kopf fest und starr mit der Wirbelsäule verbunden. Sogar der Schultergürtel ist mit einer Kette von Knochen mit der Hinterregion verbunden.
Weitere Unterschiede der Amphibien zu den Vierfüßlern und den Amnioten liegen im Beckengürtel. Amphibien besitzen nur einen Kreuzbeinwirbel (Skaralwirbel), der eine Verbindung zum Becken hat. Schwanzlurche besitzen sogar noch skarale Rippen. Reptilien haben immer zwei Skaralwirbel und keine freien Skaralrippen, dies ist ein wichtiges Unterscheidungskriterium bei der Zuordnung fossiler Formen. Genauso wie die Anzahl der Finger- und Zehenglieder eine wichtige Rolle bei der Zuordnung spielt. Die Vorderextremität hat bei allen Rezenten (gegenwärtig existierenden) Schwanz- und Froschlurchen den Daumen verloren und somit nur noch 4 Finger. Auch die Anzahl der Finger- und Zehenglieder spielte eine wichtige Rolle. Die Phalangenformel besagt, dass Reptilien im Unterschied zu den Amphibien am Daumen 2 Glieder, am nächsten 3, dann 4, 5 und 3 Glieder an den Zehen haben
Die heutigen Amphibien besitzen keinen geschlossenen Rippenkorb, was für Menschen und für Amnioten charakteristisch sind.
Zuletzt ist die Hautschicht der Amphibien im Vergleich zu den Fischen zu erwähnen. Bei Fischen ist die Oberhaut als Schleimhaut entwickelt, bei den Amphibien ist die oberste Zellschicht schwach verhornt. Mächtige blasenförmige Drüsen mit engen Ausfuhrkanälen liegen unter der Oberhaut. Diese Drüsen sind wichtig für den Feuchtigkeitserhalt der Haut, welcher wiederum für die Hautatmung ausschlaggebend ist. Der Wärmehaushalt ist bei Lurchen, sowie Reptilien und Fischen ektotherm und poikilotherm.

Froschlurche:


Bei Froschlurchen ist auffällig, dass die Rippen fehlen, die 7-9 Wirbel haben lediglich Querfortsätze: Der Verzicht auf eine lange Wirbelsäule stellt eine Anpassung an die häufig springende Lebensweise dar.  Ein langgestrecktes Becken gehört auch zu den Merkmalen des Skeletts. Das Schien- und das Wadenbein sind zu einem Knochen zusammengewachsen. Die große Sprungfähigkeit ergibt sich daraus, dass das Hinterbein ein zusätzliches Gelenk erhält, indem zwei verlängerte Mittelfußknochen einen Lauf bilden.  Erwachsenen Tieren fehlt eine Schwanzwirbelsäule und somit ein Schwanz; sie besitzen lediglich einen Knochenstab zwischen den Darmbeinen des Beckens, das Steißbein (Urostyl).  Der Schwanz ist bei Larven = Kaulquappen als ursprüngliche Bildung und Anpassung an den Lebensraum Wasser noch vorhanden. - Der Schädel besitzt extrem große Augenhöhlen (s.Ernährung).

Schwanzlurche:


Auffällig am eidechsenartigen Körper der Schwanzlurche ist die lange, biegsame Wirbelsäule aus bis zu 300 Wirbeln! Beinskelett, Schultergürtel und Becken sind meist nur knorpeliger Natur. Rippen sind vorhanden; an ihnen sitzen die Bewegungsmuskeln, durch die der Rumpf zur schlängelnden Fortbewegung befähigt wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nahrung
Nahrung und Nahrungserwerb der Amphibien

Froschlurche
a) Erwachsene Froschlurche
Erwachsene Amphibien sind Fleischfresser. Da sie als Bewegungsseher tote Tiere nicht wahrnehmen, muss ihre Beute lebendig sein. Manchmal nehmen sie durch Zufall auch Pflanzen in ihren Verdauungstrakt auf.
Beutetiere sind im Wesentlichen Wirbellose (Insekten und ihre Larven, Spinnen, Schnecken, Würmer...). Der große Seefrosch frisst aber auch Wirbeltiere (z. B. Mäuse, Molche, Fische, junge Singvögel)! Da das Beuteschema nur eine bestimmte Größe des Beutetieres und dessen Bewegung vorgibt, ist es nur natürlich, dass - besonders bei Nahrungsknappheit - auch kleinere Artgenossen auf der Speiseliste stehen: Kannibalismus
Zahlreiche Artenbesitzen eine Fangzunge, die nur vorne am Mundboden festgewachsen ist. Wenn ein Beutetier fest fixiert worden ist, wird die Zunge regelrecht abgeschossen; innerhalb von Sekundenbruchteilen landet die Beute so im Mund des Angreifers. Größere Beutetiere müssen allerdings direkt mit den Kiefern ergriffen werden. Die kleinen Zähne eignen sich nicht zum Kauen, sondern nur zum Festhalten der Beute. Daher muss die Beute als Ganzes verschlungen werden, was den Schluckvorgang ein schwieriges und anstrengendes Unternehmen werden lässt:  Die Erdkröte schließt dabei ihre Augen und drückt sie durch die große Augenhöhle  in die Mundhöhle. Auf diese Weise kann die Beute mit Hilfe der Augen etwas zerdrückt und Richtung Schlund weitertransportiert werden:
b) Larven (Kaulquappen) der Froschlurche
Die Nahrung der Kaulquappen besteht vorwiegend aus pflanzlicher Kost (z. B. Algenbewuchs von Steinen, Plankton). Mit ihren hornigen Kiefern können sie Pflanzen zerraspeln. Zu den Nahrungsquellen gehören auch tote Tiere und Pflanzen (Detritus): Aasfresser! Bei Grünfröschen sollen die Kaulquappen auch Kleinkrebse, Ringelwürmer und den Laich anderer Amphibien verzehren.
Schwanzlurche
a) Erwachsene Molche und Salamander
Erwachsene Schwanzlurche verzehren hauptsächlich Insekten, Regenwürmer und Schnecken, wobei die Molche während ihres Wasseraufenthalts ganz andere Arten als im Landlebensraum bevorzugen.
b) Larven der Molche und Salamande
Die Larven der Schwanzlurche ernähren sich von Kleinstalgen, in der Hauptsache aber von Kleinkrebsen (Wasserflöhe) und anderen tierischen Organismen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Metamorphose
Metamorphose - eine wundersame Gestaltveränderung

Das griechische Wort metamorphosis bedeutet Umwandlung oder Gestaltwandel und bezeichnet die ungewöhnliche Fähigkeit von Amphibien und Insekten, Jugendformen (= Larven) auszubilden, die eine ganz andere Gestalt und häufig auch eine andere Lebensweise besitzen wie die erwachsenen, fortpflanzungsfähigen Tiere.
Die Larvenphase
In Europa sind nur Schwanz- und Froschlurche heimisch, und die meisten Vertreter leben - zumindest in der Laichzeit - an und in Gewässern. Aus dem im Wasser gelegten Gelege entwickeln sich Larven, die bei Froschlurchen ganz anders aussehen als die Adulttiere. Die Jugendformen nennt man Larven,   weil sie ihre endgültige Gestalt gewissermaßen hinter einer Maske 'verstecken' (lat. larva = Maske). Bei Wirbellosen war früher häufig der Zusammenhang zwischen Larve und erwachsenen Tier nicht bekannt, so dass man das gleiche Tier in seinen zwei Erscheinungsformen zwei unterschiedlichen Arten zuordnete! - Larven der Amphibien nennt man Kaulquappen. Diese Larven leben ähnlich wie Fische, atmen auch mit Kiemen, und besitzen sogar wie diese ein Seitenlinienorgan. In diesem Stadium ähneln sie noch stark der Larven der Fische. Am Anfang ernähren sich diese als innere Filtrierer mit Hilfe eines Kiemenkorbes, später mit winzigen Hornzähnen, mit denen sie Algen abraspeln. Auf Grund der vegetarischen Ernährung besitzen die Kaulquappen einen langen, spiralig aufgewundenen Darm, wie er für herbivore Tiere charakteristisch ist.
Die eigentliche Metamorphose
Nach der Larvenphase verwandeln sie sich zu jungen Adulttieren. Statt des Schwimmens mit dem Schwanz werden jetzt die vorderen und hinteren Extremitäten zur Fortbewegung genutzt. Statt der Kiemenatmung im Wasser atmen diese Tiere mit Lungen am Land. Diese Larven sehen bereits den erwachsenen Tieren ziemlich ähnlich, nur sind sie eben viel kleiner. Die drei Paare äußeren Kiemen sind noch als Unterscheidungsmerkmal zu erkennen. Die Ernährungsgewohnheiten der Larven und der jungen Adulttiere haben sich kaum merklich verändert. Bei ca. 5.000 der bekannten Amphibienarten entspricht das Reproduktionsschema nicht dem oben angeführten Ablauf. Die Evolution hat eine Vielzahl verschiedenster Reproduktionsstrategien entwickelt zum Beispiel wurden viele Lurche von größeren Wasseransammlungen unabhängig. Das Ergebnis ist das vermeiden bzw. Überspringen des Larvenstadiums, dieses Phänomen hat sich besonders bei ungünstigen Lebensbedingungen (Austrocknung des Laichgewässers oder starke Bedrohung durch den Feind) durchgesetzt.
Während der Metamorphose laufen im Körper der Tiere gigantische Umwandlungsprozesse ab, die bis heute noch nicht im Einzelnen geklärt sind, z. B.: Umstellung von Kiemen- auf Lungenatmun
Einschmelzen des Schwanzes
Ausbildung von Beinen
Ausscheidung von Ammoniak
Ausscheidung von Harnstoff
Hormone steuern diese Vorgänge; im Falle der Amphibien handelt es sich um die Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin. Dies konnte im Versuch leicht gezeigt werden:
Herausoperieren der Schilddrüse - Ausbleiben der Metamorphose - Entwicklung von Riesenkaulquappen
Fütterung mit Schilddrüsengewebe oder Schilddrüsenhormonen - verfrühte Metamorphose - Ausbildung von Zwergtieren
Die Embryonalhüllen:
Kurz Zusammengefasst verläuft die Entwicklung der Amphibien so ab: Nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei (ebenso wie bei den Fischen) leben sie als freie Larven im Wasser, wo sie sich ernähren und wachsen. Am Ende des Larvenstadiums machen sie eine rasche Umwandlung zum jungen Adulttier durch. Die Embryonen der Fische und Amphibien entwickeln keine Schutzhüllen oder Schutzräume im Ei. Durch das Fehlen der Schutzhülle (Amnion) werden sie als "Anamnia" bezeichnet und den restlichen Wirbeltieren - Reptilien, Vögeln und Säugetiere - gegenüber gestellt. Diese Wirbeltiere werden als Aminota zusammen gefasst.
Reptilien, Vögeln und Säugetiere sind in ihrer Entwicklung unabhängig vom Wasser und machen daher das freie Larvenstadium nicht durch. Nach einer langen Embryonalentwicklung schlüpft - oder wird geboren - ein mehr oder weniger unabhängiges Jungtier.
Das Amnion spielt also eine ausschlaggebende Rolle in der Entwicklung der 'echten' Landtiere und der Amphibien. Das Amnion ist eine Schutzhülle, die früh in der Embryonalentwicklung gebildet wird, der Embryo wird völlig von einer flüssigkeitsgefüllten Amnionhülle umschlossen. Die Embryonen der Reptilien, Vögel und Säugetiere haben also auch ihren eigenen "Teich". Die Amnioten müssen sich als heranwachsende Lebewesen in ihrem Ei ernähren, atmen und giftige Stoffwechselprodukte loswerden. Die Natur hat auch dieses Problem mit Bravour gelöst. Die Energie zum Aufbau der Embryonen bis zum Schlüpfen der Jungtiere liefert das energiereiche Dottermaterial des Dottersackes, das während der Entwicklung restlos aufgebracht wird. Die Dottermenge kann beträchtlich sein, wenn man zum Beispiel an ein Straußenei denkt. Amphibieneier besitzen auch Dottermaterial, doch dieses Material befindet sich in freien Zellen und nicht in einem Dottersack. Selbst bei Amphibien mit direkter Entwicklung ohne freies Larvenstadium werden die Eier höchstens 10 Millimeter groß.

Die folgende Bildsequenz zeigt die Entwicklung eines Grasfrosches:

Meist im März paaren sich Grasfrösche im Laichgewässer. Das Weibchen gibt einen Laichballen mit etwa 4000 Eiern ins Wasser, die hier vom Männchen befruchtet werden: äußere Befruchtung

Jedes Ei ist von einer Gallerthülle umgeben, die im Wasser stark aufquillt und eine Schutzschicht ausbildet. Durch den Quellvorgang erhält der Laichballen auch seine Schwimmfähigkeit. Das Ei dreht sich in der Gallerte mit der dunklen Seite nach oben. Die schwarze Farbe kann die noch schwachen Sonnenstrahlen viel besser als hellere Farben aufnehmen und schützt außerdem vor schädlichem UV-Licht.

Innerhalb von etwa 3 Wochen wird aus dem kugeligen Ei eine längliche Larve, die die Gallerthülle verlassen muss, um Nahrung aufnehmen und wachsen zu können.
Die Froschlarve = Kaulquappe atmet zunächst mit büscheligen Außenkiemen. Das abgebildete Tier ist etwas älter; es atmet mit Innenkiemen. Der Flossensaum des Schwanzes ermöglicht ein ausgezeichnetes Schwimmverhalten. Hornränder am Mund ermöglichen das Abweiden von Algenbelägen von Steinen oder toten Pflanzen.
Etwa Anfang Juni atmet die Larve bereits mit Lungen; es bilden sich zunächst Hinter-, später auch Vorderbeine aus. Der Schwanz wird kürzer und verschwindet schließlich ganz.
Die Jungfrösche sind etwa 1 cm groß und verlassen im Juli ihr Geburtsgewässer, um an Land ein Jagdrevier zu besetzen.
Wenn das Fröschlein gute Nahrungsquellen gefunden hat und ca. 5 cm groß geworden ist - häufig ist das schon nach einem Jahr -, wird es erstmals die gefahrvolle Reise zum Laichgewässer unternehmen, um sich mit der Partnerin seine Wahl zu paaren.